Psychische Gesundheit und Fachkräftemangel: Ein anderer Blickwinkel

Psychische Erkrankungen und Inklusion am Arbeitsplatz als Massnahme gegen den Fachkräftemangel

Angesichts des immer knapper werdenden Angebots an qualifizierten Fachkräften steht die Wirtschaft vor einer zunehmenden Herausforderung.

Anstelle der wenig nachhaltigen Goodies, mit welchen unter dem Deckmantel von New Work versucht wird, die Arbeitsplatzattraktivität zu steigern, möchten wir eine oft übersehene Möglichkeit anregen: Die Inklusion von Mitarbeitenden mit psychischen Erkrankungen.

Es ist weit verbreitet, sich den Arbeitsplatz als ein Umfeld vorzustellen, das ausschlieslich von psychisch gesunden Menschen bevölkert ist. Diese Vorstellung kann jedoch dazu führen, dass psychische Gesundheitsprobleme stigmatisiert werden und nicht das ganze Potential der Mitarbeitenden genutzt werden kann.

Die Realität ist vielschichtiger. Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen sind nicht ständig bettlägerig oder in Kliniken. Sie sind oft nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar. Eine grosse Anzahl von ihnen ist über längere Zeiträume hinweg durchaus in der Lage, einen wertvollen Beitrag in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt zu leisten. Sie führen lange Zeit ein äusserlich „normales“ Leben, bevor sie sich aufgrund steigenden Leidensdrucks zur Therapie entschliessen.

Trotz des bekannten Mangels an Therapieplätzen und den damit verbundenen langen Wartezeiten, neigen wir dazu, den Arbeitsplatz als von psychisch gesunden Menschen dominiert zu sehen. Wenn wir nur die Pole „psychische Gesundheit“ und „Klinikaufenthalt“ beachten, übersehen wir eine Vielzahl von Menschen, die dazwischen stehen.

Die Folgen dieser Vernachlässigung sind gravierend, für die betroffenen Personen und für das Unternehmen selbst. Nicht-anerkannte Diversität und ungenutztes Potenzial führen zu verpassten Möglichkeiten und verlorenem Fachwissen.

Als Führungskraft scheint es angebracht, sich mit dem Thema „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ vertieft auseinander zu setzen. Dabei sehen wir den Fokus auf zwei Bereichen:

  • Frühzeitige Erkennung von sich anhaben psychischen Erkrankungen
  • Gestaltung eines Arbeitsumfelds, das auch Menschen mit psychischen Erkrankungen einschliesst und das Team unterstützt in der Zusammenarbeit.

Dabei geht es nicht nur um Diversität. Es geht darum, das gesamte Potential aller Mitarbeitenden auszuschöpfen. Dies ist sowieso eine zentrale Aufgabe als Führungskraft und könnte zusätzlich ein wertvoller Beitrag zur Milderung des Fachkräftemangels darstellen.

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