Erkenntnis Wertemanagement (#1): Werte gibts nur im Doppelpack

Wer einen Wert wählt, bevorzugt ihn immer gegenüber einem anderen Wert, der dadurch geschächt wird

In unserem Unternehmen gilt „Nulltoleranz“ bei Regelverstössen!  Was damit auch gilt, aber selten explizit gesagt wird: In unserem Unternehmen darf es keine situative Regelauslegung im Einzelfall geben, welche ein Problem im Einzelfall ausgleichen kann. z.B. eine Spezialregelung für einen Kunden, welcher durch das globale Reglement benachteiligt wird.

Werte kommen immer nur im Doppelpack vor. Der Wert Legalismus (Regeltreue dem Wortlaut nach) ist wertlos ohne den Gegenwert „Situatives Optimium“ (Regelbeugung bis Regelbruch zur Erreichung des Optimiums im Einzelfall). Beide Werte sind an sich positiv. Keiner ist an sich mehr Wert als der andere.

Beide Werte gleichzeitig zu haben, ist allerdings nicht möglich. Kontrolle nimmt z.B. immer Vertrauen in Kauf. Vertrauen funktioniert nicht mit Kontrolle. Die beiden Werte stehen in einem Spannungsfeld zueinander. Sich für einen Wert zu entscheiden oder einen Wert als Kernwert für das Unternehmen zu definieren, heisst somit auch immer auf einen anderen Wert verzichten.Das heisst auch, dass man sich eigentlich nicht für einen Wert entscheidet, sondern eigentlich sich immer in einem Spannungsfeld von zwei Werten positionieren muss.

Wertemanagement heisst sich positionieren in einer Menge von Zweierwerten.

Diese Dualität der Werte ist auch ein guter Checkpunkt. Hat es in der Auflistung der 5 Kernwerte des Unternehmens evtl. eine Kombination drin, welche nicht möglich ist, weil sie gleichzeitig beide Pole eines Spannungfelds für sich beansprucht? Wer diese Inkonsistenzen rechtzeitig eliminieren kann, verhindert, dass Mitarbeitende in Ihrer Arbeit unweigerlich in eine Dilemmasituation gelangen. (siehe auch Erkenntnisse Wertemanagement: Mitarbeitende dürfen keine Helden sein (#2).

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