Das neue Jahr ist da. Was wünschen Sie sich bzw. was nehmen Sie sich vor? Ist es eventuell weniger Stress im Job? Mehr Gelassenheit?
Wenn ja, dann geht es Ihnen wie vielen Führungskräften, die dieses Ziel im Coaching besprechen möchten. Warum gelingt es oft so schlecht mit dem entspannten Lebensstil?
Oft wird Gelassenheit als Gegenmittel gegen Stress verstanden und entsprechend eingesetzt. Den Stress im Arbeitsalltag lasse ich nicht an mich heran, sondern blockiere ihn mit meiner Gelassenheit. Entweder führt dies dann zu einer ungewünschten Haltung der Gleichgültigkeit gegenüber allem oder aber diese Blockade unterdrückt den Stress nur. Dies funktioniert bei leichtem Druck noch recht gut. Staut sich aber dann immer mehr Last an, dann braucht es immer mehr Energie, dagegen anzukämpfen und schließlich bricht der Gelassenheitswall umso brutaler zusammen.
Sind also all die Ratgeber zu mehr Gelassenheit unnütz? Nein, aber sie fokussieren leider meist nur auf einen Teil der Gelassenheit, nämlich die sogenannte „Konstitution“. Also wie trete ich dem Stress entgegen. Diese Konstitution meint zuallererst ganz einfache Fragen, ob ich ausgeruht bin, genug geschlafen und gegessen habe. Die Konstitution lässt sich perfektionieren mit all den Ratgebern zu einem gelassenen Lebensstil und mehr Achtsamkeit. Damit lässt sich etwa ein Drittel des Stresses reduzieren.
Das zweite Drittel Stress lässt sich reduzieren durch «Akzeptanz». Nicht versuchen, vom Stress unberührt zu bleiben, sondern ganz konkret den Stress zu spüren. Den Fokus während der Stress-Situation auf die Symptome lenken. Ich beginne mit den Fingern zu spielen, knirsche mit den Zähnen etc. Durch den Fokus auf die Symptome reduzieren sie sich selber in der akuten Situation. Und längerfristig verlieren die Symptome an Stärke. Es geht darum, den Stress zu akzeptieren und auszuhalten.
Das letzte Drittel Stress kann eliminiert werden durch «Gestaltung». Hier geht es ganz einfach darum, die Umgebung so umzubauen, da? weniger Stress entsteht. Wo habe ich Spielraum, etwas anzupassen? Welche Arbeitsroutinen, Prozesse, Zusammenarbeit sformen lassen sich verändern? Auch einmal radikal denken, um zu möglichen neuen Lösungen zu kommen.
Auf diesen drei Säulen „Konstitution“, „Akzeptanz“ und „Gestaltung“ ruht also die angestrebte Gelassenheit.
Somit wünsche ich Ihnen, dass Sie sich im nächsten Jahr das Geschenk der Gelassenheit selber machen können.