Die Digitale Transformation als Haltung – Eine Umdeutung des Verständnisses

Digitale Transformation für Unternehmen ist nicht ein abzuschliessendes Projekt, sondern eine Haltung, die verändert werden soll.

In den Köpfen vieler entscheidender Führungskräfte und Berater dominiert nach wie vor das vorherrschende Missverständnis, dass die digitale Transformation ein klar definierbares Projekt mit einem genauen Anfang und Ende darstellt. Nach abschließender Implementierung soll das Unternehmen dann als „digital transformiert“ gelten können. Doch diese Denkweise entspricht nicht den Realitäten unserer dynamischen, digitalen Welt.

Die Fehlüberlegung der Projekt-Sichtweise

Die Vorstellung, man könne die digitale Transformation anhand von festen Vorgaben und Projektplänen erfolgreich abschließen, ist irreführend. Sie wird oftmals durch Berater und Success-Stories verstärkt, die Erfolg versprechende Maßnahmen wie das SAFe-Framework oder agile Praktiken vorschlagen. Doch so verführerisch diese einfach zu verfolgenden Rezepte auch klingen mögen, sie vernachlässigen eine entscheidende Sache: Die Besonderheiten und individuellen Ausgangspunkte jedes einzelnen Unternehmens.

Die wahre Natur der digitalen Transformation

Digitale Transformation ist keine einmalige Veränderung, die mit einem abgeschlossenen Projekt ein Ende findet. Sie ist vielmehr eine kontinuierliche und grundlegende Änderung der Haltung des Unternehmens gegenüber technologischen Innovationen und neuen Geschäftsmodellen. Es geht darum, eine Mentalität zu fördern, die mehr Flexibilität und Geschwindigkeit ermöglicht, die Verantwortung an die richtigen Stellen verteilt und damit eine effiziente Entscheidungsfindung fördert.

Die digitale Transformation ist ein Weg in Richtung ständiger Veränderung und Weiterentwicklung. Es ist ein Prozess, der im ständigen Fluss ist, immer darauf ausgerichtet, sich den sich rapide ändernden Marktbedingungen anzupassen.

Eine individuelle Reise

Wichtig ist zu verstehen, dass jedes Unternehmen andere Voraussetzungen mitbringt. Ein bereits selbst organisiertes Unternehmen hat andere Bedürfnisse und Herausforderungen als ein Unternehmen, das noch stark hierarchisch strukturiert ist. Die Maßnahmen, die notwendig sind, um in Richtung Digitalisierung zu gehen, müssen daher sorgfältig auf den jeweiligen Kontext abgestimmt werden.

Die digitale Transformation gibt die Richtung vor, aber jedes Unternehmen muss für sich selbst entscheiden, welcher Schritt im Moment der passendste ist, um in diese Richtung zu gehen. Sie ist keine Box, die man abhaken kann, nachdem bestimmte Erfolgsrezepte umgesetzt wurden, sondern eine kontinuierliche Anstrengung zur Verbesserung und Anpassung.

Haltung statt Projekt

Die digitale Transformation sollte als eine Änderung der Haltung und nicht als ein einmaliges Projekt betrachtet werden. Sie fordert eine dynamische, anpassungsfähige und kontinuierliche Veränderung, die auf den jeweiligen Kontext jedes einzelnen Unternehmens angepasst ist. Es ist eine Reise, die nie wirklich endet, sondern uns kontinuierlich dazu anspornt, unsere Prozesse, Strukturen und Denkweisen weiterzuentwickeln, um in der schnelllebigen digitalen Welt bestehen zu können. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass sie einerseits den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind und andererseits die Chancen ergreifen, die sich durch die Digitalisierung eröffnen.