Im Wort steckt bereits die ganze Ethik, die das Unternehmen braucht.
Der Philosoph Bernard Williams, einer der bedeutendsten Ethiker unserer Zeit, entdeckte die „dichten Begriffe“, die erst mit einer Wertung ihren Inhalt erhalten. Korruption ist einer dieser dichten Begriffe, der wie „Lügner“ oder „Mörder“ eine Bewertung voraussetzt.
Es gibt mindestens zwei Ethiken, die Korruption als schlecht erklären: der Utilitarismus und der ethische Individualismus. Der Utilitarismus argumentiert, dass Korruption den Gesamtnutzen reduziert, der aus ethischer Sicht maximiert werden sollte, indem das Glück der größten Zahl betrachtet wird. Korruption bedient Einzelinteressen auf Kosten des Kollektivs und führt zu unökonomischen Entscheidungen. Daher ist Korruption für jedes Unternehmen schlecht.
Der ethische Individualismus argumentiert, dass Korruption die Person beschädigt. Wer besticht oder sich bestechen lässt, geht einen Widerspruch ein und manipuliert sich selbst oder lässt sich manipulieren, obwohl er frei von Manipulation sein möchte. In Unternehmensperspektive schadet Korruption den Mitarbeitern und führt zur Selbstentfremdung. Daher ist Korruption auch für das Unternehmen schlecht.
Obwohl diese Argumente gegensätzlich sind, erzeugen sie dasselbe Faktum: Korruption. Der ethische Individualist lehnt die Überordnung der Kollektivinteressen über Einzelinteressen ab, während der Utilitarist die Überhöhung des Einzelnen über die Gesamtheit ablehnt. Trotz ihrer unterschiedlichen Positionen stimmen sie in der negativen Bewertung von Korruption überein.
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