Weshalb das Gremium wichtiger als der einzelne ist

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Der einzelne wei?? gerade das nicht, was er nicht schon glaubt. Meinungsführer müssen wissen, da?? das Gremium mehr wei?? als sie selbst. Widerspruch zu erlauben, ist deshalb unverzichtbar.

 

Ein Gremium im Meinungsstreit wei?? mehr als ein einzelner ??? eine fundamentale Erkenntnis der Sozialepistemologie. Der Grund für diesen erstaunlichen Umstand liegt darin, da?? dieses Wissen “nichtsummativ” ist. Es bliebe unverständlich als Aufzählung dessen, was die einzelnen Mitglieder wissen. Vielmehr kann nur die Gruppe als Gruppe wissen, inwiefern die einzelnen untereinander übereinstimmen oder nicht. Der einzelne wei?? das deshalb nicht, weil er das erst in der Gruppe in Erfahrung bringen kann. Damit ist das Gremium gegenüber dem einzelnen klar im Vorteil ??? allerdings allein unter folgenden Bedingungen:

 

  1. Das Gremium erschöpft sich nicht in Abstimmungen. Blo?? Zustimmung/Ablehnung abzufragen, ohne die Gründe der Positionen auszutauschen, ist sinnlos. Jenes besondere, nicht-summative Gruppenwissen kann so gar nicht entstehen. Es wird erst in der Diskussion erzeugt.
  2. Meinungsführer sind sich bewu??t, da?? die Gruppe mehr wei?? als sie selbst.
  3. Das Gremium kennt seine Entscheidungskriterien und macht von ihnen Gebrauch. Es wei??, wie es auf Dissens reagiert.

Und als letztes und wichtigstes: Widerspruch ist ausdrücklich erwünscht, Zweifel bis hin zum Veto sind erlaubt.

 

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