In diesem Artikel untersuchen wir das Phänomen des ‚Whistleblowers‘, einer Figur, die illoyales Handeln mit höheren Zielen verbindet. Erfahren Sie mehr, wie Whistleblower das Wertemanagement beeinflussen und die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sie für Unternehmen darstellen, auf Wertemanagement.
Ein Whistleblower ist ein Verräter eigenen Typs: Er unterläuft die Abgrenzung zwischen Prometheus und Judas, die sich gegenseitig ausschließen. Während Prometheus den Verräter guten Gewissens repräsentiert, verhält sich Judas illoyal. Der Whistleblower handelt wie Judas illoyal, aber wie Prometheus unter Berufung auf höhere Zwecke. Er „verpfeift“ Kollegen und Vorgesetzte, um den Kodex, die Legitimität, die Reputation des Unternehmens zu schützen und das Topmanagement über ethische Risiken zu informieren. Ob dies aus Eigeninteresse (der sprichwörtliche „Denunziant“) oder aus einem Commitment gegenüber dem Unternehmen (die sog. „Meldung in Treu und Glauben“) zu verstehen ist, hängt vom sozialontologischen Menschenmodell ab, das man zugrunde legt.