Moral Hazard: Opportunismus und die verborgenen Risiken der Corporate Governance 

In diesem Artikel betrachten wir ‚Moral Hazard‘, ein Konzept aus der Corporate Governance, das auf Opportunismus und Eigeninteresse im Unternehmensmanagement hinweist. Entdecken Sie, wie dieses ethische Risiko mit dem umfassenderen Rahmen des Wertemanagements verknüpft ist auf Wertemanagement

Der Begriff „moral hazard“ ist Bestandteil des Konzepts „Corporate Governance“ für Unternehmensführung. Er bezeichnet das ethische Risiko, daß die Manager des Unternehmens nur Opportunisten sind. Sind sie das, dann verfolgen sie ihr Eigeninteresse – bei günstiger Gelegenheit auch gegen das Unternehmen. Sie müssen deshalb durch Belohnung und Sanktionsmacht an die Unternehmensziele vertraglich gebunden werden. Was hinter dem „moral hazard“-Problem steht, ist das Modell des homo oeconomicus. Ein Gegenmodell bildet der „Commitment“-Ansatz. Er geht davon aus, daß strategische Ziele mit nackten Opportunisten niemals zu erreichen sind und insofern der homo oeconomicus kein realistisches Verhaltensmodell für die Unternehmensführung sein kann. „Commitment“ bezeichnet die Fähigkeit des einzelnen, sich gegenüber den Unternehmenszielen innerlich zu verpflichten. Das Management des Unternehmens kann strategische Ziele nur insofern verfolgen, als es auf diese „committed“ ist. „Commitment“ bezeichnet die Fähigkeit, Versuchungen zu widerstehen, also die Fähigkeit, „moral hazard“ als Risiko durch moralische Entscheidungskraft zu reduzieren. Am Begriff „moral hazard“ scheiden sich zwei einander entgegengesetzte Konzepte von „Good Goverance“, die letztlich eine voneinander unterschiedliche Vorstellung der sozialen Welt zugrundelegen (Sozialontologie).