Incentives: Belohnungen, Leistung und die unbeabsichtigten Konsequenzen 

Dieser Artikel befasst sich mit ‚Incentives‘, ein Konzept der leistungsbezogenen Bezahlung für Manager. Obwohl sie auf dem Prinzip der Leistung beruhen, können sie das Verhalten in die entgegengesetzte Richtung verzerren. Erfahren Sie mehr über die Rolle von Incentives im Kontext des Wertemanagements auf Wertemanagement

Incentives im finanziellen Sinne bezeichnen das Konzept des Leistungslohnes für Manager – finanzielle Abgeltung als Anreiz („Incentive“). Es beruht auf der Prinzipal-Agent-Theorie: Damit ein Manager (Agent) nicht seine eigenen, sondern die Ziele des Unternehmens (Prinzipal) verfolgt, werden die Interessen der beiden durch eine Gewinnbeteiligung des Agenten in Form eines variablen Saläranteils („Bonus“) verknüpft. Im Grunde sind Bonussysteme keine Leistungs-, sondern Erfolgslöhne. Auch wenn sie sich auf das Leistungsprinzip berufen, geben sie dieses nur vor, um es zu verabschieden. Die ökonomische Forschung zeigt, daß Bonussysteme das Verhalten ins Gegenteil verzerren. Indem der Bonus an den finanziellen Erfolg gekoppelt wird, werden kurzfristige Gewinne sogar auf Kosten der Unternehmensinteressen wie Kundenzufriedenheit, Reputation und Innovation angestrebt. Bonussysteme funktionieren hier deshalb nicht, weil der Managerjob mehrdimensional ist. Ein Manager ist kein Baumwollpflücker. Was der Manager für Kundenzufriedenheit, Reputation und Innovation tatsächlich beisteuert, das läßt sich niemals ausmachen — und infolgedessen nicht über Anreize steuern. Ökonomisch gesehen sollte für leitende Angestellte mit komplexen Aufgaben auf einen erfolgsabhängigen Leistungslohn verzichtet werden.