Homo Oeconomicus: Ein kritisches Modell menschlichen Verhaltens in der Wirtschaft 

Hier untersuchen wir das Verhaltensmodell ‚Homo Oeconomicus‘, das das ökonomische Denken seit J.S. Mill dominiert. Trotz seiner weit verbreiteten Verwendung wirft es Fragen auf, wenn es um das strategische Streben eines Unternehmens nach gemeinsamem Erfolg geht. Lesen Sie mehr über sein Verhältnis zum breiteren Konzept des Wertemanagements auf Wertemanagement

Der „homo oeconomicus“ bezeichnet das Verhaltensmodell, welches das ökonomische Denken seit J.S. Mill (1806-1873) dominiert. Menschliches Verhalten sei folgendermaßen festgelegt: Der Erfolg eines Teams ist das Resultat der Entscheidungen einzelner. Dabei ist der einzelne nackter Opportunist: Er handelt allein und immer nach seinen wechselnden Wünschen. Wer diesen im Wege steht, wird bekämpft. Unklar bleibt in diesem Modell, wie ein Unternehmen strategische Ziele verfolgen und als Gruppe vieler einzelner Menschen gemeinsamen Erfolg suchen kann. Das ist mit baren Opportunisten gar nicht möglich. Wissenschaftliche Kritik am „homo oeconomicus“ wird deshalb selbst von Ökonomie-Nobelpreisträgern wie beispielsweise Amartya Sen geübt. Viele Managementinstrumente wie Incentive- und Kontroll-Systeme basieren auf diesem Verhaltensmodell, ohne sich Rechenschaft darüber abzulegen, ob das Modell auch realistisch ist.