In diesem Artikel beleuchten wir den Begriff ‚Bullshit‘ im Kontext des Wertemanagements. Trotz seiner alltagssprachlichen Konnotation hat ‚Bullshit‘ eine spezifische und tiefere Bedeutung in der Welt des Managements und der Kommunikation. Erfahren Sie mehr über das übergreifende Konzept des Wertemanagements auf unserer Hauptseite Wertemanagement.
„Bullshit“ ist ein Fachbegriff, kein Vulgärwort. Über Bullshit wurde von Harry Frankfurt eine wissenschaftliche Theorie vorgelegt. Ihre Kurzdarstellung („Bullshit“, 2005) wurde zum Bestseller. Sie knüpft am alltagssprachlichen Verständnis an: Wir denken „Das ist doch Bullshit“, wenn jemand nur „heiße Luft“ von sich gibt.
Der englische Ausdruck assoziiert den Vergleich mit natürlichen Exkrementen. Der Vergleich verkennt, daß Bullshit meistens äußerst sorgfältig und mit großem Aufwand produziert wird. Denn Frankfurt kommt zum Ergebnis, daß Bullshit all diejenigen produzieren, die nicht bloß etwas falsch darstellen, lügen oder einfach nur irgendwelchen Unsinn von sich geben, sondern die darüber hinausgehen, indem sie eigentlich gar nichts Falsches sagen – aber eben auch nichts, das verifizierbar wäre. Echter Bullshit wird produziert von all denjenigen, die der Wahrheit gegenüber gleichgültig sind. Deshalb kann Bullshit auch nicht als falsch oder unwahr bezeichnet werden. Bullshit ist gewissermaßen wahrheitslos.
Genau das macht Bullshit so gefährlich. Mit ihm wird nichts gesagt, aber vorgegeben, es sei höchst bedeutungsvoll. Viele Schlagworte in der Managementsprache können genau diesen Effekt erzielen, eindringliches Beispiel ist „Digitalisierung“.