Nach Thomas Hobbes, dem berühmten Aufklärer, ist die menschliche Natur auf einen unvermeidlichen Kampf angelegt, auf den Kampf aller gegen alle. Jeder Konflikt ist lediglich eine Version dieses Kampfes, Ausdruck der feindlichen Spannung, die das Zwischenmenschliche selbst noch in der Liebe und in der Freundschaft durchdringt.
Ist jeder Konflikt nur eine Version des Kampfes aller gegen alle? Wenn wir austeilen oder einstecken, zurückschlagen oder flüchten, einschüchtern oder beschwichtigen, Gegenwehr leisten oder das Gespräch suchen ??? was auch immer wir tun, geprägt ist es von der Antwort auf diese Frage.
Nach Thomas Hobbes, dem berühmten Aufklärer und Begründer des Urliberalismus, ist die menschliche Natur auf einen unvermeidlichen Kampf angelegt, auf den Kampf aller gegen alle. Jeder Konflikt ist lediglich eine Version dieses Kampfes, Ausdruck der feindlichen Spannung, die das Zwischenmenschliche selbst noch in der Liebe und in der Freundschaft durchdringt. Einen Abklatsch dieser Position finden wir im ökonomischen Denken, im Verhaltensmodell des homo oeconomicus, der ausschlie??lich im eigenen Interesse handelt ??? für sich und gegen alle anderen.
Es gibt die Gegenthese: Der Mensch kämpft gegen andere, aber er kämpft nur solange, bis ihm diese die Anerkennung geben, die er wie die Luft zum Atmen braucht. In der Feindschaft liegt die Freundschaft, im Krieg die Versöhnung, weil es in jedem Konflikt um gegenseitige Anerkennung geht.John Searle, heute Philosoph in Berkeley und Träger des Jean-Nicod-Preises für Kognitionswissenschaften, hat diese These jüngst auf die ??berzeugungen der Absolventen einer Business School angewendet und diesen den Denkfehler im Glauben nachgewiesen, wenn jeder an sich selbst denkt, sei an alle gedacht. Searle stellt klar: Der Mensch sucht die Gemeinschaft, nicht sein eigenes Interesse. Er ist von seiner Natur her bereit, andere Menschen wie sich selbst anzuerkennen.
Deshalb ist jeder Konflikt nicht eine Version des Kampfes aller gegen alle, sondern Ausdruck einer Gemeinschaft höherer Ordnung. Searle: ???Jeder Boxer hat die Absicht, dem anderen wehzutun, aber diese Absicht nur im Rahmen der Absicht höherer Ordnung, miteinander im Kämpfen des Kampfes zu kooperieren.???
Ist der Mensch auf gegenseitige Anerkennung aus, so kann in jedem Konflikt auf eine gemeinsame Ebene zurückgegriffen werden ??? und sei der Konflikt noch so tiefgehend, aussichtslos und verfahren.