Was, wenn ich mich zu einem Projekt ???committen??? soll, das ich mit meiner Linienfunktion weder zeitlich noch kräftemä??ig vereinbaren kann?
Unmögliches kann man weder fordern noch versprechen. In diesem Sinne mu?? die Organisation Commitments ???ermöglichen???, denn für realistische, konsistente oder sinnvolle Vorgaben kann ja nicht der einzelne sorgen.
???Commitments ermöglichen??? hei??t: Klärungsbedürftig sind die Erwartungen, unter denen das Commitment einzuhalten ist. Je widersprüchlicher sie ausfallen, desto labiler die Loyalität des einzelnen. Wenn mir die Einhaltung eines Commitments nur gelingt, indem ich ein anderes Commitment aufkündige, bin ich versucht, opportunistisch zu handeln ??? beispielsweise, wenn ich ein Commitment zu einem Projekt gebe, das ich mit meiner Linienfunktion weder zeitlich noch kräftemä??ig vereinbaren kann.
Um für dieses handfeste Problem eine einfache Formel zu finden: Je unvereinbarer die Erwartungen, desto absurder für mich; je absurder, desto opportunistischer werde ich handeln. Um ???committed??? zu bleiben, brauche ich eine gewisse Konsistenz der Erwartungen des Unternehmens an mich, eine ??bereinstimmung, die mein Commitment sinnvoll macht. Das Unternehmen hat diese ??bereinstimmung der Erwartungen zu überprüfen und zu gewährleisten.
Ich kenne keine Organisation, in welcher die Konsistenz der Erwartungen realisiert wäre. Wie kann unter diesen Umständen verhindert werden, da?? ein unmögliches und insofern absurdes Commitment gefordert wird? Es ist, um die Sprache eines gro??en Philosophen zu benutzen, ???die produktive Kraft der Negation??? (Hegel). ???Nein??? zu sagen, mu?? möglich sein ??? sanktionslos. Zur positiven Ethik des Commitments gehört eine negative Ethik des erlaubten ???Nein???.